Ein durchaus provokanter Titel oder? Aber was soll ich machen, wir nennen sie eben so, die Meile…
Während Marie heute mit Ditze joggen war, sind Spunk und ich losgezogen. Und Spunk, als waschechter Dortmunder Punk mit entsprechender Vergangenheit, hat früher einige Wege häufiger frequentiert. Und wenn ich ihr eine Freude machen will, dann gehe ich mit ihr zu ihrer „Kackmeile“:
Dieser Streifen an der Mauer längs ist kaum mehr zu betreten. Oder vielmehr: man muss genau hingucken, wohin man tritt und im Sommer am besten eine Atemschutzmaske tragen, so ein Gestank kann einem da entgegen wehen. Viele Dortmunder mit ihren Vierbeinern nutzen diese Meile, damit sich die Hunde kurz und schmerzlos lösen können…, entsprechend der Name.
Für Spunk ist der Gang dorthin wie ausgiebiges Zeitungslesen. Sie mag es, sich dort ab und an „blicken zu lassen“, den Hundetratsch im Viertel zu erschnüffeln und selbst wichtige Noten und Nachrichten zu hinterlassen. Früher ist sie dort oft mit ihrem Vorbesitzer spazieren gegangen und sie freut sich, wenn ich mit ihr „alte Runden“ ablaufe.
Hermine fand die Ecke übrigens zu ekelig und weigerte sich, diese Meile zu betreten. Marie war noch nicht dort…
Auf der anderen Seite sieht der Blick Richtung Mauer dann so aus:
Ich mag diese „brachliegenden Industriekulturen“. D.h., ehrlich gesagt, weiss ich gar nicht, ob das brach liegt. Aber für mich haben diese Gelände immer ein besonderes Flair…
Wenn ehemalige Indurstrie zerfällt und sich die Natur die Flächen zurück erobert, dann regt das für mich die Fantasie an.
Das Folgende war für mich allerdings „das Fundstück des Spazierganges“:
Habt Ihr es erkannt? Das angegessene Brötchen wurde brav auf der Biotonne abgelegt *schallend lach*! In der Nachbartonne für den „gelben Sack“, dieses:
Ich finde das schon fast zum Brüllen komisch, besonders mit den Worten „Eilig“, „Wichtig“ und „Vorsicht“. Ich hoffe, dass es sich hier wirklich nur um die Styroporbox handelt und die Medis da angekommen sind, wo sie hinsollten?! Ich habe darauf verzichtet, auch noch in den Behälter rein zu schauen…
Yooo nü…:
Wenn der Müll es nicht zulässt, dass die Mülltonnen auf´s Grundstück geschoben werden können, dann muss der Müll eben vor dem Müll stehen.
Da ist man ja mal ganz pragmatisch unterwegs, hier in Dortmund. 😉
Diese idyllische Ecke ist auch ganz in der Nähe. Auch in diesem Haus hat es vor ein paar Jahren mal „plötzlich“ gebrannt. Irgendein Vollpfosten hatte eine brennende Kippe in eine leerstehende, derweilen völligst zugemüllte Wohnung geschnippt. Da kokelte es… Und seit dem sind einfach Bretter vor die Fenster im Erdgeschoss genagelt worden. So sieht niemand mehr das Elend und da Renovieren überbewertet wird, verwette ich mein Taschentuch darauf, dass in diesem Haus auch nichts mehr gemacht wurde. Teile des Hauses waren und sind auch noch heute bewohnt…
Ich sach ja: schöner Wohnen in Dortmund!